Die Arbeit dokumentiert unsere Reise nach Great Yarmouth, angetrieben vom Wunsch, Kunst zu machen. Um diesem Ziel näher zu kommen, begeben wir uns in die Welt des Tourismus und der Finanzen. Die Frage, wie das Virtuelle diese verschiedenen Gebiete konstruiert, ist gedanklicher Mittelpunkt des Vorhabens.
„Hot Deal – Journey to Great Yarmouth“ ist ein künstlerisches Projekt, das einen gemeinsamen Lebensabschnitt als Kunstwerk markiert. Es werden in diesem Lebensabschnitt vier verschiedene Stationen, von der Finanzierung bis zur Realisation und Präsentation, durchlaufen. Als erstes wird von der Hochschule Luzern – Design & Kunst das Kulturgeld als Projektfinanzierung zugeteilt. Diese Finanzmittel setzen wir gemäss unseren persönlichen Wünschen als Investition in dem in Pfäffikon SZ ansässigen alternativen Investmentfonds LGT Capital Partners ein. Die Finanzprodukte eines Hedgefonds werden in Anspruch genommen, um höhere Gewinne zu erzielen. Erzielte Gewinne und das Grundkapital ermöglichen unsere Reise nach Great Yarmouth. Anschliessend wird der ganze Prozess der Ereignisse in Form der fotografischen Indizien in den Räumlichkeiten des ecos office center Pfäffikon präsentiert. Finanzierung, Investition, Tourismus und Dokumentation sind wie eine Linie des Gesamtprozesses, welche die Bildproduktion im Imaginären darstellt und konstitutiv wirkt. Im Mittelpunkt unserer Interessen steht das Schaffen aus dem Nichts – ex nihilo, das anhand der obengenannten Stationen als Virtualisierung der Wirklichkeit thematisiert wird.
ecos office center
Churerstrasse 47, 8808 Pfäffikon SZ
Creatio ex nihilo (latein: Schöpfung aus nichts) bezeichnet die Entstehung der Welt bzw. des Universums aus dem Nichts. Die Auseinandersetzung mit dem „Nichts“ im Spannungsverhältnis zu dem „Etwas“ ist eine der philosophischen Grundfragen in der Menschheitsgeschichte.
Prozesse wie Finanzierung, Investition und Konsumption sind durch eine Zeichenökonomie geprägt. Das heisst durch Zeichen oder Bilder, die sich nicht auf etwas real Beständiges, sondern auf andere Bilder beziehen. Etwas entsteht und verliert sich wieder im Schwarm der Zeichen. Die „Realitäten“ verschwinden und hinterlassen die Leere des Nichts. Verschiedene Stadien von Finanzierung bis Konsumption zu durchlaufen eignet sich, um die Entstehung aus dem Nichts zu hinterfragen.
Surab: armania@gmx.ch,
Matthias: manutz@gmx.de