Mit der Realisierung des Tauschpunkts wird ein neues Modell vorgestellt, wie Asylsuchende in einen Dialog mit der lokalen Bevölkerung treten können.
Seit Anfang Jahr läuft das partizipative Projekt mit Asylsuchenden des Bezirks Höfe. Es intendiert, einen (un)verbindlichen, ersten persönlichen Kontakt zwischen den Asylsuchenden und den Einwohnern des Gebiets um Pfäffikon SZ und Lachen herzustellen.
Basierend auf den Bedürfnissen der Asylbewerber haben wir gemeinsam ein Konzept für eine Tauschbörse entwickelt, in der Dienstleistungen und Güter unter den Teilnehmenden ausgetauscht werden.
Im Sinne einer Sharing Economy erfolgt die Bezahlung der geleisteten Dienste nicht mit Geld, sondern über eine Gegenleistung. Auf diese Weise können Arbeitsrestriktionen der Asylbewerber umgangen werden und die Region erhält eine neue Plattform, die es ermöglicht, Wissen, Fähigkeiten und Interessen mit anderen Menschen zu teilen.
Diese Intervention versteht sich als Versuch, die Asylbewerber am sozialen Leben der Region teilhaben zu lassen und das lokale Interesse und Engagement zu fördern. Es wird in Form von echten Begegnungen an mehreren Tauschevents, im Zeitraum von Mai bis Juni, in Pfäffikon und Lachen umgesetzt. Dabei werden die folgenden Fragestellungen untersucht: Wie gestaltet man eine Begegnung zwischen sich unbekannten Menschen? Wie lassen sich ein gleichberechtigtes Setting und Partizipation realisieren? Wie gelingt ein kreativer Umgang bezüglich sprachlicher und kultureller Differenzen?
Beim Infopoint
Altes Elektrizitätswerk
Winkelweg 7, 8853 Lachen
30. Mai — Markt, Rathausplatz Lachen
6. Juni — Dorfplatz Pfäffikon SZ
13. Juni — Markt, Rathausplatz Lachen
19./20. /21. Juni — Chilbi, Seeanlage Pfäffikon SZ
Der Mensch hat Füsse, deshalb bewegt er sich und lässt sich nieder, wo es ihn gewollt oder ungewollt hinzieht. Solche Bewegungen, individuell oder kollektiv, die zu Niederlassungen führen, haben die Welt sozial strukturiert. Wurde nach den Völkerwanderungen die Bewegung durch die Territorien von ökonomischen Interessen und der Logik des Gastrechts bestimmt, differenzierte sie sich in der Neuzeit vermehrt und andere Beweggründe kamen hinzu: Neben den berühmten Forschungs- und Kulturreisen entstand Migration infolge von Imperialismus und der Flucht vor Krieg und Armut. Die nationalstaatliche Dynamik führte zu einer Verrechtlichung des Migrationsdiskurses. Migrantinnen und Migranten werden nach deren Ausweispapieren unterschieden und der Zugang zu Staaten wird durch Regeln gesteuert. Diese Regelwelt hat eine ganze Reihe von Verfahren geschaffen, die den rechtlich erlaubten Eintritt in ein Land ermöglichen bzw. erschweren.
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tauschpunkt.net