Die „Eskapaden“ sollen persönliche Gedanken, Einfälle und Assoziationen zum öffentlichen Raum veranschaulichen. Es ist der Versuch, im Kopf entstandene Bilder und Zusammenhänge zu veröffentlichen, sie zu verallgemeinern, den spontanen Einfällen einen Platz einzuräumen.
Eine Eskapade wird im Duden als (1) falscher Sprung eines Dressurpferdes, Sprung zur Seite und als (2) abenteuerlich-eigenwillige Unternehmung/Handlung, mutwilliger Streich oder Abenteuer definiert.1
An einen unbekannten Ort zu kommen heisst, als Fremde den Ort zu erkunden und ihn mit eigenen Augen zu sehen. Alles was wir sehen, verknüpfen wir mit Erinnerungen, vergleichen wir mit bereits Bekanntem. Es entstehen überraschende Einfälle und Verbindungen. Diese scheinbar willkürlich hervorgerufenen Geistesblitze nennt man Assoziationen. Diese Arbeit macht einige dieser Gedanken sichtbar und damit auch erfahrbar. Es sind Seitensprünge – weg vom Alltäglichen und Gewohnten. Assoziationen haben ihren Ursprung im Kopf – sie sind unsichtbar. Durch das Veranschaulichen in der Öffentlichkeit werden sie zu etwas Neuem. Die Wahrnehmung der Gegebenheiten wird in eine neue Richtung gelenkt und ermöglicht, dass die Betrachtenden weitere Assoziationen knüpfen. Die sichtbar gemachten Assoziationen sind im ganzen Dorf Lachen verteilt. Man trifft sie zufällig, wird eingeladen sie anzuschauen und sie weiterzudenken. Hat man sie einmal als Eskapaden wahrgenommen, wird der jeweilige Ort wiederholt diese Assoziationen auslösen, bis sie schliesslich von einem neuen, stärkeren Erlebnis abgelöst werden und die Erinnerung an dieses neue Erlebnis stärker wirkt und die „Eskapaden“ überdeckt.
1Vgl. Duden, www.duden.de/rechtschreibung/Eskapade,
zuletzt eingesehen am 22.04.15
Beim Infopoint
Altes Elektrizitätswerk
Winkelweg 7, 8853 Lachen
Während einer Wahrnehmung, einem Gespräch, einer Lektüre oder beim Sinnieren im Verlauf eines Spaziergangs kreisen unsere Gedanken fortlaufend um etwas, das wir nicht in den Fokus unseres Bewusstseins rücken wollen. Diese Einfälle sind Assoziationen. Assoziationen bringen zwei oder mehrere vermeintlich isolierte, psychische Inhalte (Wahrnehmungen, Gefühle oder Ideen) in eine Nachbarschaft oder direkte Verbindung. Assoziationen gehören ebenso zu unseren alltäglichen Erfahrungen wie Wiederholungen. Beide geistigen „Mechanismen“ sind uns sehr vertraut, weshalb wir keinen Grund sehen, sie zu hinterfragen.
Die undurchschaubaren und unbeabsichtigten Verknüpfungen zwischen zwei oder mehreren scheinbar zusammenhangslosen Gegebenheiten sind merkwürdig – aber nicht weiter beunruhigend. Während über 200 Jahren haben sich Philosophen, Literaten, Kunsthistoriker, Psychologen und andere mit dem Phänomen der Assoziation beschäftigt. Kreatives Arbeiten – produktiv wie rezeptiv – scheint besonders anfällig für assoziative Prozesse zu sein,1 oder wird sogar zur Methode. So wie beispielsweise das automatische Schreiben („Écriture automatique“) im Surrealismus. Surrealistische Texte funktionieren durch die unzensierte Niederschrift der Gedanken, dem Ausdruck dessen, was einem unmittelbar in den Sinn kommt. Je absichtsloser das Denken, desto unvorhersehbarer ist es.
1Vgl. Lobsien, Eckhard: „Kunst der Assoziation;
Phänomenologie eines ästhetischen Grundbegriffs vor und
nach der Romantik”. Wilhelm Fink Verlag, München, 1999.