Jana Grabner

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L2 art teaching

Atelier OuVert

Mit der Gestal­tung und Durch­führung des Work­shops „Atelier OuVert“ wird eine Möglichkeit gezeigt, wie sich Jugend­liche einer Landschaft und ihrer Veränderung ästhetisch forschend – besonders über das Medium der Zeich­nung – nähern können.

Jugend­liche werden von Gestal­tungs­prozessen des öffentlichen Raums weitgehend ausge­schlossen. Erwachsene unter­schiedlichster Interessens­gruppen treffen wesentliche Entscheidungen in der Landschafts­gestaltung. Diese Veränderungen betreffen oft auch den Lebens­raum der jungen Bevölkerung, nehmen aber durch deren Ausschluss aus dem Gestaltungs­prozess keine Rücksicht auf ihre unter­schiedlichen Präferenzen und Bedürfnisse. Der Work­shop zeigt auf, wie über die „Perspektive auf Landschaft“ – also sowohl über den Blick­winkel als auch über die Ideen für eine zukünftige Veränderung – Einblick in Interessen, Wertig­keiten und Bedürfnisse von Jugend­lichen in Bezug auf Landschafts­veränderung gewonnen werden kann.

Das Atelier OuVert wurde bereits einmal im Dezember 2014 im Umwelt­bildungs­campus in Maroantsetra im Nord­osten Madagaskars durch­geführt. Der zweite Work­shop findet mit einer Gruppe von Pfadfindern in Lachen statt. Die Jugend­lichen setzen sich darin mit der Landschaft der „Schwanen­insel“, die neben dem Natur­schutz­gebiet Aahorn liegt, auseinander. Aus dem gesammelten Material werden Visionen entwickelt, die die Perspektiven von Jugend­lichen auf diesen Ort sichtbar und damit diskutierbar machen.

Schwaneninsel (Kalchhofner)
Nähe Seestrasse, nördlich des Strandbades Seefeld
8853 Lachen

Veränderliche
Landschaft

Im Sinne des Euro­päischen Land­schafts­über­ein­kommens bedeutet „Landschaft“ ein vom Menschen als solches wahr­genommenes Gebiet, dessen Charakter das Ergebnis des Wirkens und Zusammenwirkens natürlicher und/oder anthropogener Faktoren ist. Veränderungen in der Wahr­nehmung des betrachtenden Subjekts haben somit auch einen Einfluss auf Landschaften.1

Mitte des 19. Jahrhunderts nahm die zeich­ne­rische Erfassung von Landschaften noch eine zentrale Rolle in der Forschung ein. Mit Zeichnungen und Bildern schufen Künstler Dokumente ihrer Beobachtungen und ermöglichten einen Blick auf Unerforschtes. Mit stark reduzierten linearen Holz­schnitten analysierte John Ruskin zum Beispiel in „Modern Painters“ das Matterhorn. Vor Ort sammelte er Daten aus verschiedenen Perspektiven und zog so Rückschlüsse auf die Beschaffenheit und die Veränderung des Matterhorns.

Heute können Landschafts­bilder mit Google Earth aus beliebiger Perspektive generiert werden, mit nur einem Klick kann man das Matterhorn virtuell umrunden. Kann die Zeichnung in Wahr­nehmung und Reflexion über Veränderlichkeit von Landschaft heute eine neue Aktualität bekommen?

1Gemäss Europäischem Landschaftsübereinkommen,
www.admin.ch/opc/de/federal-gazette/2011/8675.pdf,
zuletzt eingesehen am 20.5.2015

www.cyana.at
mail@cyana.at

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